Lernen durch Schmerz
Dieser Beitrag könnte viele Überschriften tragen. „Von der Dreistigkeit mancher Menschen“ oder „Eine eiskalte Dusche zur Landung in der Realität“ oder „Enttäuschung über die heutigen Sitten“. Und ich hätte mir einen anderen Start für meinen Blog gewünscht. Aber es kam anders…
Zurück von einem phantastischen Urlaub stieg ich in den Zug nach Hause und verstaute mein Gepäck in den dafür vorgesehenen Ablagen. Ich bin weder eingeschlafen, noch habe ich meinen Platz verlassen. Aber als ich ca. eine Stunde später meine Sachen zum Aussteigen zusammen sammeln wollte, war mein Fotorucksack nicht mehr da. Direkt über meinem Kopf weggeklaut. Und damit war nicht nur meine liebevoll zusammengestellte und wundersamerweise heil durch ganz Afrika gebrachte Fotoausrüstung weg, sondern auch mein Laptop – und noch viel schlimmer: fast alle Urlaubsfotos. Und mir waren in Afrika einige schöne Schnappschüsse gelungen! Bilder, mit denen ich die ersten Beiträge zu meinem Blog aufbauen wollte, schon ganz konkrete Ideen für ein Fotobuch und anderes im Kopf hatte… Bilder, die ich meinen Mitreisenden fest versprochen hatte – es tut mir von Herzen weh, diese Versprechen nicht einhalten zu können!
Wissen die Täter eigentlich, was sie ihren Opfern antun? Wie schwer nicht nur der materielle sondern auch der emotionale Schaden ist? Oder sind sie so abgestumpft, kaltherzig, brutal, dass ihnen ihre Mitmenschen völlig egal sind? Da kochen selbst bei frischgetankter afrikanischer Ausgeglichenheit gelegentlich Gefühle und Wünsche hoch, die alles andere als „politisch korrekt“ sind.
Von Polizei, Fundbüros und Co. kam naturgemäß wenig Ermutigung. Nur von vielen Freunden hörte ich immer wieder: „Ich drück dir die Daumen, dass du die Sachen wiederbekommst!“ Und die Frage: „Wie geht es dir?“ An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an all diese lieben Menschen – es hat gut getan, euer Mitgefühl zu spüren!
Wie geht es jetzt weiter? Augen offenhalten, ob vielleicht doch noch das eine oder andere Teil auftaucht. Die Wahrscheinlichkeit ist weniger als gering. Mit Versicherungen diskutieren, ob von dieser Seite wenigstens eine kleine Unterstützung beim Neukauf moglich ist. Bei den Blogeinträgen vorerst improvisieren. Nach und nach wieder mein Lieblingsspielzeug wieder zusammenkaufen (es ist hart, nicht einfach zum Fotoapparat greifen zu können, wenn einem danach ist! Wenigstens habe ich meine kleine Bridge-Kamera noch mit einer Handvoll Urlaubsfotos…). Mich an den Erinnerungen und Bildern festhalten, die sich in meinem Kopf eingebrannt haben. Sich wieder aufrappeln und weitermachen – von Dieben lasse ich mir nicht mein liebstes Hobby kaputt machen!
Und in Zukunft noch besser aufpassen, mit der Erkenntnis:
- Vertraue nicht auf das Gute im Menschen. Diebe sind nicht gut.
- Behalte wertvolle Dinge immer bei dir, am besten in der Hand. Auch wenn es unbequem ist. Selbst das ist zwar keine Garantie – es gibt genügend Geschichten, dass das Portemonnaie aus der Hosen- oder Jackentasche gestohlen wurde. Aber es reduziert die Gefahr…
- Verteile wertvolle Dinge auf mehrere Taschen. Ich werde in Zukunft zum Beispiel konsequenter externe Festplatten nutzen, und diese nicht in der selben Tasche wie Speicherkarten und Laptop transportieren. Dann ist wenigstens nicht alles auf einmal weg.
Ist das übertrieben? Mag sein. Aber hätte ich nur eines dieser Dinge beherzigt, hätte es mich nicht ganz so hart getroffen.
In diesem Sinne: Passt auf euch und eure Sachen auf, und ich wünsche euch allen, dass ihr nie eine solche Erfahrung am eigenen Leib machen müsst! Und sollte sich einer der Täter zufällig hierher verirren: Bringt mir meine Sachen zurück und benutzt zukünftig euren Kopf zum Nachdenken! Und falls nicht – mögen eure Gedärme verfaulen und ihr an euren eigenen giftigen Dämpfen ersticken! Ich hoffe, ihr verzeiht mir die deftigen Worte.
Bis bald,
Eure Claudia
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